Fehlstellung des Schenkelhalses
Die Coxa valga et antetorta wird häufig zufällig entdeckt. Coxa valga heißt, dass der Schenkelhalswinkel zu steil ist, Coxa antetorta heißt, dass der Schenkelhals gegenüber dem Oberschenkelknochen zu weit nach vorne gedreht ist. Die Befunde müssen von einer echten Hüftdysplasie abgegrenzt werden. Bei der Coxa vara handelt es sich um eine Hüfte mit einem zu flachen Schenkelhalswinkel, oft mit Verkürzung und Verplumpung des Schenkelhalses.
Die Behandlung der Fehlstellung
Bis zum Ende des Wachstums kommt es bei der Mehrzahl der Betroffenen mit einer Coxa valga et antetorta zur spontanen Normalisierung der Befunde. Nur bei einem kleinen Teil besteht dann die Notwendigkeit einer Therapie. Die einzige Möglichkeit, die Ursache zu beheben, ist eine Operation. Dies ist aber nur dann sinnvoll, wenn deutliche Beschwerden bestehen, was nur selten der Fall ist.
Die Coxa vara ist ein Krankheitsbild ohne Möglichkeit zur Prophylaxe. Das Wichtigste ist die Früherkennung, die die beste Voraussetzung für eine optimale Therapie darstellt. Ist eine Therapie erforderlich, ist diese in der Regel operativ, da der abnorme Schenkelhalswinkel normalisiert werden muss. Erfolgt dies früh genug, kann sich das Hüftgelenk noch normal entwickeln.
Ursache
Die Coxa valga et antetorta ist immer angeboren und stellt eher eine Normvariante im Sinne eines, meist immer, harmlosen Formfehlers dar als eine echte Erkrankung.
Die Coxa vara kann angeboren (Coxa vara congenita) oder erworben sein. Im Einzelfall entscheidend ist die Frage, ob eventuell eine systemische Erkrankung vorliegt, die zur Coxa vara führen kann. Es müssen Krankheiten ausgeschlossen werden, bei denen der Knochen keine normale Festigkeit aufweist und es deshalb zu einer Verbiegung des Schenkelhalses kommt.
Symptome
Bei einer Coxa valga et antetorta weisen sowohl das Knie als auch der Fuß eine erhöhte Innenrotationsstellung auf. Dies hat sowohl einen Einfluss auf das Gangbild, als auch auf die Außenrotationsfähigkeit, die zugunsten einer erhöhten Innenrotationsfähigkeit eingeschränkt ist. Dadurch zeigen die Patienten einen hüftbedingten Einwärtsdrehgang (Innenrotationsgang) und stolpern im Extremfall über ihre eigenen Füße. In der Mehrzahl der Fälle erlangt die Coxa valga et antetorta jedoch kaum eine krankhafte Bedeutung.
Eine Gehbehinderung, Hinken, eine Muskelschwäche des betroffenen Beines und Schmerzen sowie eine fortschreitende Verschlimmerung sind Symptome der Coxa vara. Langfristig kann die Coxa vara zu bleibenden Schäden des Hüftgelenkes führen und ein verfrühter Gelenkverschleiß auftreten. Schlimmstenfalls kann es zu einem Ermüdungsbruch kommen.