Schulterluxation
OP und konservative Therapie bei ausgekugelten Schultern
„Vor ein paar Monaten habe ich mir die Schulter ausgekugelt. Meine Bänder sitzen wohl sehr locker. Aber schon nach ein paar Sekunden wurde sie wieder eingerenkt – ganz ohne Schmerzen! Danach folgte Physiotherapie. Der Fortschritt war nach jeder Sitzung spürbar. Am Schluss war mein Arm beweglicher als zuvor!“, so berichtet ein Patient über seine Schulterluxation. Wir erklären, was genau darunter zu verstehen ist und welche Behandlung bei einer ausgekugelten Schulter angemessen ist.
Schulter ausgekugelt: Das Wichtigste in Kürze
- Eine Schulterluxation ist oft schmerzhaft und erfordert eine rasche Behandlung. Die Schmerzen lassen im Anschluss oft schnell nach.
- Physiotherapie kann helfen, die Muskeln zu kräftigen und eine erneute Luxation zu verhindern.
- Eine OP ist nur notwendig, wenn etwa Bänder oder die Gelenklippe verletzt sind, eine chronische Instabilität vorliegt oder ein hoher Funktionsanspruch besteht. Danach ist die Schulter meist voll belastbar und frei beweglich!
Was ist eine Schulterluxation?
Eine Schulterluxation ist eine Auskugelung des Schultergelenks, bei der der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne des Schulterblatts herausspringt. Sie tritt häufig aufgrund von Unfällen oder Stürzen auf, kann aber auch bei plötzlichen alltäglichen Bewegungen auftreten. Auch mit einer Schulter-TEP kann eine Luxation auftreten.
Symptome:
- Taubheit oder Kribbeln, falls Nerven betroffen sind
- Starke Schmerzen
- Sichtbare Fehlstellung der Schulter
- Bewegungseinschränkung
- Schwellung und eventuell Blutergüsse
Auch die Weichteile können betroffen sein. Bänder, Gelenklippe und Gelenkkapsel können stark gedehnt werden und reißen mitunter auch.
Vordere vs. hintere Schulterluxation
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Körpers, was sie anfällig für Luxationen macht. In rund 96 % der Fälle handelt es sich um eine vordere (anteriore bzw. anteroinferiore) Schulterluxation, bei der der Oberarmkopf nach vorne und unten verrutscht. Seltenere Formen sind hintere Schulterluxationen. Bei allen Formen besteht das Risiko, dass sich eine sogenannte posttraumatische Instabilität entwickelt.
Eine Schulterluxation wird als chronisch bezeichnet, wenn das Gelenk instabil bleibt und der Oberarmknochen wiederholt aus der Gelenkpfanne springt. Das ist keine Seltenheit und vor allem bei sogenannten ventralen Schulterluxationen ein Problem. Hier kann die Gelenklippe vom ventralen Pfannenrand abreißen.
Besonders häufig treten rezidivierende Luxationen bei jungen, sportlich aktiven Menschen oder bei Risikosportarten auf. Um dauerhafte Schäden wie Verschleiß des Gelenks zu vermeiden, ist eine sorgsame Behandlung der instabilen Schulter wichtig.
Zahlen und Fakten:
- 2 % der Deutschen erleiden eine Schulterluxation.
- 40 % der Betroffenen sind unter 22 Jahren.
- Bei 50 % aller Gelenk-Auskugelungen ist die Schulter betroffen.
Sie vermuten, sich die Schulter ausgekugelt zu haben? Wir sind gerne für Sie da!
Konservative Therapie der Schulterluxation
Meist reicht eine konservative Therapie ohne OP aus, um die Schulter wieder in die richtige Position zu bringen und die Schmerzen zu lindern. Besonders wenn die Schulter nicht vollständig ausgekugelt ist.
Die wichtigsten konservativen Therapien bei Schulterluxationen:
- Medikamente: Schmerzmittel (z. B. Paracetamol) und entzündungshemmende Medikamente (z.B. Ibuprofen) helfen, die Beschwerden akut zu lindern.
- Kühlung: Das Auflegen von Kühlpacks kann die Schwellung reduzieren und Schmerzen mindern.
- Einrenken (Reposition): Es gibt zwar einfache Methoden, um eine Schulter einzurenken. Dennoch sollten Sie Methoden wie die geschlossene Reposition einem Profi überlassen. Vorsichtig bringen wir den Oberarmknochen wieder in die Gelenkpfanne zurück. Manchmal ist eine leichte Kurznarkose nötig, um Schmerzen zu vermeiden und die Muskeln zu entspannen. Nach dem Einrenken wird meist eine Röntgenaufnahme gemacht, um sicherzustellen, dass das Gelenk korrekt positioniert ist und keine Brüche vorliegen.
- Ruhigstellung: Nach der Einrenkung wird der Arm mit einer Schulter-Arm-Orthese für 1 bis 3 Wochen ruhiggestellt, um die Schulter zu entlasten.
- Physiotherapie: Gleich nach der Ruhigstellungsphase beginnt ein gezieltes Übungsprogramm, um längerfristige Bewegungseinschränkungen und Versteifungen der Schulter zu vermeiden. Zusätzlich wird die Muskulatur rund um die Schulter gestärkt, um das Gelenk zu stabilisieren.
Nach erstmaliger Schulterluxation stabilisiert sich das Gelenk meist im Rahmen der konservativen Therapie wieder – besonders bei Patientinnen und Patienten über 25 Jahren. In manchen Fällen ist allerdings eine Operation nötig, um die ausgekugelte Schulter zu behandeln.
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Erfahrung: Professor Dr. med. Christoph Lill ist Experte für minimalinvasive Wirbelsäulentherapien und bietet individuelle Lösungen für Patienten mit akuten oder chronischen Rückenschmerzen.
Breites Leistungsspektrum: Bei Bedarf kombinieren wir die PRT mit weiteren Verfahren, etwa mit Akupunktur oder Chirotherapie.
Renommee: Das OrthoCenter München arbeitet weltweit mit Kliniken und Forschungsinstituten zusammen und wird immer wieder von Leistungsportlern und Patienten aus dem Ausland aufgesucht.
Schulterluxation: Schmerzfrei dank OP
Eine Operation wird in folgenden Fällen erwogen:
- wenn der Oberarm häufig aus der Gelenkpfanne springt (eine habituelle Schulterluxation erfordert oft eine OP)
- wenn die Luxation mit Verletzungen an Bändern, Kapsel, Labrum oder Knorpel verbunden ist
- wenn Sportlerinnen und Sportler oder junge Patienten einen hohen Funktionsanspruch haben
OP bei Schulterluxationen: Welche Methoden gibt es?
Fast immer kann die Stabilisierung der Schulter arthroskopisch durchgeführt werden. Der Vorteil für Sie: Die Schnitte sind sehr klein, was die Wundheilung begünstigt. Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach dem Ausmaß der Verletzung und den individuellen Umständen der Patientinnen und Patienten. Die OP-Dauer beträgt bei einer Schulterluxation meist nicht mehr als eine Stunde
Bankart-Operation
- Ablauf: Über eine Gelenkspiegelung wird die abgelöste Gelenklippe mit speziellen Ankern und Fäden wieder an der Pfanne befestigt.
- Vorteile: Minimalinvasiv (arthroskopisch); keine große Narbe
- Nachteile: Möglichkeit einer bleibenden Instabilität
- Einsatzbereich: Unfallbedingte Instabilität ohne Knochendefekt. Verletzungen der Gelenklippe, Patienten über 20 Jahre
Latarjet-Operation
- Ablauf: Über einen etwas größeren Hautschnitt wird der Knochenfortsatz abgelöst und mit zwei Schrauben in der Defektzone der Gelenkpfanne fixiert. Die Pfanne wird so vergrößert, um ein erneutes Ausrenken zu verhindern.
- Vorteile: Hohe Erfolgswahrscheinlichkeit; geeignet bei traumatischen Luxationen mit knöchernen Verletzungen
- Nachteile: Höheres Risiko für Komplikationen; hinterlässt eine sichtbare Narbe im vorderen Schulterbereich
Wir haben besonders gute Erfahrungen mit verschiedenen Varianten der Bankart-Operation bei Schulterluxationen gemacht. Gerne beraten wir Sie, welches Verfahren in Ihrem Fall am sinnvollsten ist.
„Wir sind auf Arthroskopien spezialisiert, die langjährige operative Erfahrung benötigen. Gleichzeitig operieren wir nach den höchsten deutschen Standards – mit modernen medizinischen Instrumenten und strikten Hygienestandards.“ (Prof. Dr. med. Lill)
Risiken
nach Latarjet-OPs | nach Bankart-OPs | |
Schultersteife | 7 % | 12 % |
Instabilität | 3 % | 28 % |
Nervenschäden (meist temporäre Reizungen) | 14 % | < 1 % |
Schwächung der Rotatorenmanschette | < 1 % | sehr selten |
Schulterluxation: Was nach der OP zu beachten ist
War eine Schulter ausgekugelt, hängt die Genesungsdauer vor allem von der Schwere der Verletzung ab. Um Ihnen einen groben Überblick über die Heilungsphase zu geben, haben wir Durchschnittswerte für Sie zusammengestellt:
- Krankenhausaufenthalt: keiner, Operation wird in der Regel ambulant durchgeführt
- Pflaster: 2 Wochen
- Kontrolle durch den Operateur: in den ersten 10 Tagen
- Arbeitsunfähigkeit: 1-4 Wochen (Bürojob), 3-4 Monate (bei körperlicher Tätigkeit, die die Schulter belastet)
- Schonung des betroffenen Armes (Armschlinge): 4 Wochen
- Autofahren: nach 4 Wochen
- Aktive Bewegungstherapie: nach 2-4 Wochen
- Sanftes Krafttraining: nach 6 Wochen
- Vollbelastung: nach ca. 12 Wochen (langsame Steigerung)
- Volle Beweglichkeit: nach 3-4 Monaten
Regelmäßige Kontrollen und ein langfristiges Training sind entscheidend, um ein vormals ausgekugeltes Schultergelenk stabil und belastbar zu halten.
Ihre Vorteile im OrthoCenter München
- Über 100 Schulter-Operationen pro Jahr
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- Das OrthoCenter ist international bekannt und begrüßt immer wieder Patienten aus dem Ausland, Prominente und Leistungssportler.
Schulterluxation: Warum eine Behandlung im OrthoCenter München?
Ihr Schulterspezialist Prof. Dr. Lill
Prof. Dr. Lill ist Spezialist für schonende Gelenkchirurgie, arthroskopische Operationsverfahren und minimalinvasiven Gelenkersatz. Er hat viel Erfahrung mit Schulterendoprothetik.
Ihr Schulterspezialist PD Dr. Berthold
Privatdozent Dr. Berthold war einige Jahre an renommierten nationalen und internationalen Universitätskliniken tätig. Außerdem wurde er mit diversen Wissenschaftspreisen ausgezeichnet.
Erfahrungen unserer Patienten
Schulter ausgekugelt: Ihre Fragen, unsere Antworten
Wie fühlt sich eine Schulterluxation an?
Was ist eine Hill-Sachs-Läsion?
Ist eine Schulterluxation gefährlich?
Schulter ausgekugelt: OP ja oder nein?
Wie wird eine ausgekugelte Schulter operiert?
Wie lange dauert die Heilung einer Schulterluxation?
Wie lange ist eine Ruhigstellung nach der Luxation erforderlich?